Lebensinseln anlegen

Du möchtest unsere Normallandschaft bereichern und etwas dazu beitragen, sie zu einer neue Landschaft mit Vielfalt zu verändern? Dann starte jetzt mit deiner eigenen Lebensinsel!

Nicht jeder hat einen eigenen Garten, aber es gibt genügend öffentliche Flächen, die zur Verfügung stehen. 

Mit einer Gesamtfläche von insgesamt weit mehr als 3 Mio. Hektar bieten öffentliche Flächen ein unglaubliches Potential für ökologische Vielfalt!

Was kann ich tun?

Möchtest du aktiv mithelfen und vielleicht die Verantwortung für eine eigene Lebensinsel übernehmen? Oder durch einen kleinen Beitrag unterstützen?
(Foto ©Wolfgang Bock)

Selbst aktiv werden – so geht's!

Unsere Landschaft braucht Trittsteine für die Natur. Ein Garten, der sich in einen Hortus (Drei-Zonen-Garten) oder Naturgarten verwandelt, kann ein solcher Trittstein sein. Aber das ist nicht genug. Wir brauchen auch Lebensinseln in der Landschaft und zwischen Agrarflächen. Diese zu gestalten ist die Grundidee der sog. "Lebensinseln". Hier unterstützt die Lebensinseln-Initiative Aktive des Netzwerks finanziell, ideologisch und natürlich mit dem benötigten Know-how.

Die Idee

Hilf aktiv mit, um unsere bedrohte Natur zu schützen und die Artenvielfalt zu bewahren!

Mit einer „Lebensinsel“ ist dies auch ohne ein eigenes Grundstück oder einen Garten möglich. Du kannst einfach vor Ort anfangen, auch wenn das Land nicht dir gehört. 

Die Idee besteht darin, dauerhaft Verantwortung für ein Stück öffentliches Land zu übernehmen und die Fläche dann im Sinne des Arten- und Naturschutzes zu gestalten und zu betreuen. Es besteht oft die Möglichkeit, nach Anfrage  bzw. Absprache mit zuständigen Stellen, die Patenschaft über ein entsprechendes Stück öffentliches Land zu übernehmen.

Geeignete Flächen

• Feldränder
• Grünanlagen der Gemeinde (oft nur Rasen)
• Flächen an Kitas, Schulen und ähnlichen Einrichtungen 
• Freiflächen von Gewerbebetrieben
• Schau' dich um – du entdeckst bestimmt noch mehr!

Gestaltung

Die Fläche kann leicht mit Pflanzen und Naturmodulen aufgewertet werden. Wichtig ist auch eine regelmäßige Pflege deiner Lebensinsel.

Bei Unsicherheit wirst du genügend Ratschläge von der Facebook Gruppe oder unseren Experten bekommen.

Je nach Platzangebot finden dort folgende Naturmodule Platz:


• Ansitzstangen für Greifvögel
• Wildsträucher & -bäume
• Nistkästen
• Wildbienennisthilfen
• Steinhaufen
• Benjeshecken
• Totholzhaufen
• Wildblumenansaaten

Beispiele für Naturmodule

Organisation

1. Geeignete Fläche finden

2. Planung: was ist möglich und sinnvoll?

3. Konzept erstellen

4. Kontaktaufnahme zu Behörden/Ämtern und persönliche Vorstellung

5. Komunikation: So viele begeisterte Unterstützer wie möglich kontaktieren und einbinden

6. Finanzierungsbedarf klären: Fördermittel prüfen / Spenden, eventuell Unterstützung durch das Lebensinseln-Netzwerk

7. Bau: Helfer suchen und finden

8. Sicherung: Hinweisschild anbringen! Umzäunung/Wildzaun nötig?

9. Regelmäßige Pflege bzw. Betreuung sichern

10. Öffentlichkeitsarbeit prüfen (Artikel in Regionalzeitungen usw.)

Ansprechpartner

• Untere Naturschutzbehörde
• Bauamt Grundstücksbesitzer / Pächter
• Agrargenossenschaft
• Gemeinderat, Anrainer / Nachbarn 
• Ortsansässiger Naturschutzverein / -gruppe
• Grünflächenamt
• Naturschutzorganisationen

Eine breite Kommunikations- und Informationsarbeit gibt Sicherheit und garantiert längerfristigen Erfolg!

Unterstützung

  • Das Aufstellen einer Schau- bzw. Lehrtafel wird oft finanziell unterstützt!

  • Fördermöglichkeiten der Anlage von Streuobstwiesen, Wildhecken prüfen!

  • Informieren, ob die Fläche evtl. Potenzial für das sog. Ökokonto hat!

  • Nutzen hervorheben (Bsp. Vogelsitzwarte gegen Mäuseüberpopulation)

  • Prüfe, ob ein schriftlicher Patenschaftsvertrag geschlossen werden kann!

  • Initiativen wie "Deutschland summt!" oder das "Netzwerk Blühende Landschaft" haben ebenfalls Erfahrung und können unterstützen!

  • Wir vermitteln gerne erfahrene Naturgarten-Fachbetriebe zur Unterstützung und für die "Regie" oder für überzeugende Fachvorträge zum Thema. Mehr dazu: www.hortus-statera.de


Sind alle Fördermöglichkeiten geprüft und es ist noch Unterstützung nötig, unterstützt dich die Initiative Lebensinseln gerne mit allem, was du für deine Lebensinseln brauchst z. B. Saatgut für Wildpflanzen, Wildstauden, Wildsträucher, Nisthilfen, etc.

Stelle uns dazu deine Lebensinsel in der Community auf Facebook (
https://www.facebook.com/groups/lebensinseln) vor und erzähl' uns, welche Unterstützung du dir wünschst. Also, los geht's!

Klappertopf

Der Zottige Klappertopf (Rhinanthus alectorolophus)


… ist eine beliebte Pflanze bei Bienen und vor allem Hummeln. Zudem eignet sich der Halbschmarotzer dazu, Flächen artenreicher zu gestalten, da er sich mit seinen Wurzeln an Gräser anhaftet und diese damit schwächt. So können sich Blühpflanzen besser durchsetzen. Damit ist der Klappertopf der erklärte Feind von Gräsern und eine Ansaat dieser Pflanze kann ein toller Start für eine Lebensinsel sein (Achtung: Nicht mähen, ehe der Klappertopf seine Samen verloren hat, sonst ist er schnell wieder weg 😉).

Grundsätzlich gilt natürlich: 
Je magerer der Boden einer Fläche ist, desto mehr blüht!